Gründungsakte:n

Heinrich Klotz, das DAM und der Konflikt um die Postmoderne 1979 bis 1989


Studentische Spurensuche in den Gründungsakten

Die architekturhistorische Forschung beschäftigt sich nicht mehr nur mit der Geschichte von Bauten, Stilen und einzelnen Architekturschaffenden. Vielmehr rücken zunehmend Institutionen, Diskurse, Netzwerke, Praktiken und die breitere soziale, kulturelle und politische Einbettung architektonischer Prozesse in den Blick. Ein solcher Perspektivwechsel erfordert auch eine Erweiterung der Quellen, mit denen Architekturgeschichte beforscht wird. Diese Entwicklung motivierte das Seminar „Heinrich Klotz und das DAM“ im Wintersemester 2022/23 an der Goethe-Universität. Hier diskutierten die teilnehmenden Studierenden die Relevanz des DAM als Institution in und für die Architekturgeschichte nicht nur auf theoretischer Ebene, sondern hatten die Möglichkeit, das Arbeiten und Forschen mit vielfältigen und teils sperrigen Primärquellen zu erproben um neue Einblicke in die Gründungsjahre des DAM zu bekommen.

Statt Archivkartons oder Mappen, deren Inhalt bereits erfasst und inventarisiert war, fanden sie eine Reihe von Leitz-Ordnern vor, in denen Korrespondenzen, Rechnungen, Notizen, Pläne und weitere Dokumente aus der Zeit vor und kurz nach der Gründung des DAM 1979 abgelegt worden waren – wohlgemerkt nicht mit dem Gedanken, hier potenziell wertvolles Material archivieren zu wollen, sondern als Teil der alltäglichen Arbeitspraxis. Während die Materialien in einigen dieser Ordnern die Konzeption und praktische Umsetzung früher DAM-Ausstellungen dokumentieren, versammeln andere Briefe und Schriftstücke von Heinrich Klotz, wie auch den Pressespiegel des Museums aus dieser Zeit. Über mehrere Tage arbeiteten sich die Seminarteilnehmenden in Gruppen in Details und Zusammenhänge, sowohl der Entstehungsgeschichte des Museums als auch ausgewählter Ausstellungen ein. Dabei entdeckten sie Querverbindungen zwischen den behandelten Themen, wurden sich der Relevanz von Beziehungen und Netzwerken bewusst und stießen auf Ungereimtheiten und Fragen, die weiterer Recherchen bedürfen.

Die vier Blogeinträge, die hier in den nächsten Wochen veröffentlicht werden, präsentieren einige Ergebnisse dieser ersten Recherchephase und wurden von den vertretenen Student:innen im Rahmen eines Schreibworkshops erarbeitet. So ermöglichte das Seminar nicht nur Einblick in die Arbeit und Bestände des DAM, sondern auch das Sammeln erster Erfahrungen im Bereich der Wissenschaftskommunikation.

Das Seminar „Heinrich Klotz und das DAM“ war eine Kollaboration zwischen Prof. Dr. Carsten Ruhl und Dr. Sarah Borree (Kunstgeschichtliches Institut der Goethe-Universität Frankfurt) mit Oliver Elser, Kurator des DAM, im Rahmen des CCSA. Es wurde angeboten im Kontext des Projekts „Gründungsakte:n”. Der Schreibworkshop wurde von Dr. Sarah Borree durchgeführt, die ebenso die redaktionelle Betreuung der Texte übernahm. 

Teilnehmende Studierende:

Saskia Groß

Cecilia Heller

Marino Salomon

Max Zimmermann

Sarah Borree

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